Neuigkeiten
Wie Äpfel die Gesundheit fördern
Forscher der University of Western Australia (UWA) und dem australischen Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung sind dem alten britischen Sprichwort An apple a day keeps the doctor away
auf den Grund gegangen und haben eine aufschlussreiche Studie durchgeführt.
Im Rahmen der dreijährigen Studie hat das Forscherteam herausgefunden, dass Äpfel mit einem hohen Gehalt an Flavonoiden, einem häufig auftretenden Pflanzenstoff, zu einem gesunden Herzen beitragen können. Die Untersuchung wurde vom Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung und dem australischen Forschungsrat finanziert und schafft die Grundlage für die Entwicklung neuer Apfelsorten, die gesundheitliche Vorteile versprechen.
Wie Menschen den Klimawandel wahrnehmen
Forscher diskutieren am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld
Mit dem Begriff Klimawandel verbinden viele Menschen drastische Veränderungen ihrer Lebensbedingungen in Gegenwart und Zukunft. Voraussagen zu solchen gesellschaftlichen Folgen des Klimawandels treffen hauptsächlich Naturwissenschaftler und Politiker. Ihre Aussagen leiten sie allerdings weitgehend von naturwissenschaftlichen Untersuchungen ab. Eine Tagung im Zentrum für interdisziplinäre Forschung an der Universität Bielefeld thematisiert jetzt, wie klimatische Veränderungen sozial und kulturell wahrgenommen, gedeutet und bewältigt werden. Die Konferenz am Montag und Dienstag, 24. und 25. Oktober, trägt den Titel: Klimawandel zwischen globalen Szenarien und lokalen Erfahrungswelten
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Exzellent forschen, anschaulich schreiben
Am Donnerstag, den 13. Oktober, vergibt die Klaus Tschira Stiftung an sechs Nachwuchswissenschaftler den Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft KlarText!. Drei der diesjährigen Preisträger wurden an den Universitäten Gießen, Göttingen, und Heidelberg promoviert, wo sie heute noch tätig sind. Die Preisträger der Universitäten Münster, Paderborn, und Zürich forschen heute in Mannheim, Stuttgart und München. Den mit 5.000 Euro dotierten Preis vergibt die Klaus Tschira Stiftung in diesem Jahr in den Fächern Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik und Neurowissenschaften (2 x). Schirmherr ist der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Professor Peter Gruss.
Ausgezeichnete Konzepte beim Bio-Gründer Wettbewerb 2011!
Am 27. September 2011 wurden im Kompetenzzentrum Bio-Security die Gewinner des diesjährigen Bio-Gründer Wettbewerbs
gekürt.
Salmonellen infizieren Pflanzen und Menschen auf die gleiche Weise
Salmonellose ist die häufigste Lebensmittelvergiftung, die durch Bakterien der Gattung Salmonella verursacht wird. Jährlich infizieren sich 100 Millionen Menschen weltweit. Sie ist auch die häufigste Ursache für Gastro-Enteritis und Typhus. In den letzten Jahren konnten Forscher wissenschaftlich nachweisen, dass eine Lebensmittelvergiftung durch das Bakterium Salmonella typhimurium nicht nur durch den Verzehr von Eiern oder rohem Fleisch, sondern auch von kontaminiertem rohem Obst und Gemüse hervorgerufen werden kann. Bakterien können also in der gesamten Nahrungsmittelkette vorkommen. Wie das Bakterium Pflanzen infiziert, war bisher allerdings unbekannt.
Schwerer Fehler bei der Berechnung von Treibhaus-Emissionen von Bioenergie
Der wissenschaftliche Beirat der Europäischen Umweltagentur EEA berichtet über schwere Fehler bei der Berechnung der Einsparung von Treibhausgasen durch Bioenergie. Helmut Haberl (Institut für Soziale Ökologie der Alpen-Adria-Universität) ist Teil dieses Beirats, der eine wesentliche Änderung der europäischen Bioenergiepolitik fordert. Weltweit bemüht man sich darum, Fossilenergie durch Bioenergie zu ersetzen, um so Treibhausgasemissionen einzusparen. Mehrere EU-Direktiven fördern Bioenergie unter der Annahme, dass die Verbrennung von Biomasse nicht zu einer Anreicherung von CO2 in der Atmosphäre beiträgt.
Warum AUTAN so erfolgreich gegen Mücken und andere Insekten wirkt
DEET wird schon seit Jahrzehnten gegen verschiedene stechende und beißende Insekten erfolgreich eingesetzt. Wissenschaftler der Rockefeller Universität, New York, in Kooperation mit dem Max Planck Institut für chemische Ökologie, Jena, sind jetzt der Wirkungsweise von DEET (N,N-diethyl-meta-toluamide) auf die Spur gekommen. Der Stoff ist nämlich nicht, wie lange vermutet, ein Blockierer von anlockenden Duftsignalen blutspendender Säugetiere, und er löst auch nicht ein aktives Fluchtverhalten von Mücken oder Fruchtfliegen aus. Seinen Siegeszug als Antimückenmittel konnte er antreten, weil er die Nervensignale von Geruchsrezeptoren unterschiedlicher Insektenarten individuell moduliert. Diese als odorant receptors (OR) bezeichneten Proteine dienen der Wahrnehmung von speziellen Duftsignalen, an denen die Insekten ihren Wirt oder ihre Nahrungsquelle erkennen und gezielt dorthin fliegen. DEET verstärkt oder schwächt die durch einen Duftstoff ausgelösten Nervensignale je nach Art des Rezeptors und des stimulierenden Duftstoffes – mit der Folge, dass die Tiere die Orientierung verlieren. (NATURE, ahead of print publication, DOI 10.1038/nature10438)
Einblicke in die Architektur des Lebens
Wissenschaftler der Universität Freiburg haben einen neuen Mechanismus entdeckt, der für die Architektur und Funktionsweise der Mitochondrien, die als Kraftwerke der Zelle bekannt sind, von zentraler Wichtigkeit ist. Im Inneren dieser Organellen finden an biologischen Membranen chemische Reaktionen statt, mit deren Hilfe Energie aus der Nahrung für den Stoffwechsel und das Wachstum von Zellen bereitgestellt wird. Die innere Mitochondrien-Membran zeichnet sich durch eine charakteristische und für ihre Rolle als Energieüberträger unerlässliche Architektur aus. Fehler im Bauplan der Mitochondrien können bei Menschen zu gravierenden Erkrankungen insbesondere der Muskeln und Nerven führen.
Förderpreis für Prof. Dr. C. Drögemüller, Bern
Pressemeldung
Die H. Wilhelm Schaumann Stiftung verleiht im zweijährigen Turnus Förderpreise an junge Wissenschaftler für herausragende Leistungen. Ein mit 10.000 Euro dotierter Förderpreis für das Jahr 2011 wurde am 06. September 2011 im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Tierzuchtwissenschaften und der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde an Herrn Professor Dr. Cord Drögemüller, Bern, verliehen.
Herr Professor Drögemüller hat Veterinärmedizin an der Tierärztlichen Hochschule Hannover studiert und wurde dort 1997 promoviert, nachdem er im dortigen Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung eine Dissertationsschrift im Bereich der Fruchtbarkeitsgene (Östrogenrezeptor-Gen) beim Schwein angefertigt hat. Im Jahr 2001 wurde ihm der Fachtierarzt für Molekulargenetik und Gentechnologie verliehen. Im Jahre 2004 wurde er zum Juniorprofessor für Molekulare Pathogenetik an der Tierärztlichen Hochschule Hannover berufen und nahm 2005 ein Angebot des Instituts für Genetik der Universität Bern an, wo er bis 2009 als Oberassistent tätig war. Seit 2009 ist Herr Dr. Drögemüller Assistenzprofessor für Tiergenetik an der Universität Bern.
Mit Herrn Professor Drögemüller zeichnet die Stiftung einen jungen Wissenschaftler aus, der seinen Arbeitsschwerpunkt im Bereich der molekulargenetischen Ursachenforschung von Erbkrankheiten und anderen erblichen Merkmalen bei Haus- und Nutztieren hat. Durch die Aufklärung der molekularen Ursachen solcher Erbdefekte wie z.B. der Microphthalmia beim Texelschaf, der Osteogenesis imperfecta beim Dachshunds, der «Glasknochen» bei Teckeln, der Haarlosigkeit bei Hunden, der kongenitalen Pseudomyotonia beim Chianina-Rind, der Neuropathien beim Tiroler Grauvieh oder der Arachnomelia beim Rind und der Entwicklung geeigneter gendiagnostischer Verfahren konnte er einen international bedeuten Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Tiergesundheit bei verschiedenen Haus- und Nutztierarten leisten. Seine Arbeit zeichnet sich insbesondere durch umfangreiche weltweite Kooperationen mit Partnern verschiedenster Wissenschaftsdisziplinen und der Tierzuchtverbände der verschiedenen Tierarten und -rassen aus. Es ist ihm in hervorragender Weise gelungen, die Vorzüge modernster genomanalytischer Verfahren mit den Erfordernissen der tierzüchterischen Praxis zu verbinden und innovative methodische Ansätze zur Verbesserung der Erbfehlerdiagnostik bei verschiedenen Tierarten zu entwickeln. Darüber hinaus ist seine Arbeitsgruppe in den internationalen Konsortien vertreten, die sich mit der Analyse der Genome von Hund, Pferd und Schaf befassen. Seine Forschungsergebnisse sind in mehr als 130 begutachteten Originalarbeiten in international höchst angesehenen wissenschaftlichen Zeitschriften (z.B. Science) publiziert. Prof. Drögemüller ist Mitglied des Dog Committee
der Internationalen Gesellschaft für Tiergenetik und des International Sheep Genome Consortium
. Sowohl auf internationalen wissenschaftlichen Tagungen als auch auf praxisnahen Vortragsveranstaltungen ist Prof. Drögemüller gern gesehener Referent.
Quelle: Schaumann-Stiftung
Förderpreis für Prof. Dr. Q. Zebeli, Wien
Pressemeldung:
Die H. Wilhelm Schaumann Stiftung verleiht im zweijährigen Turnus Förderpreise an junge Wissenschaftler für herausragende Leistungen. Ein mit 10.000 Euro dotierter Förderpreis für das Jahr 2011 wurde im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Tierzuchtwissenschaften und der Gesellschaft für Züchtungskunde am 06. September 2011 an Herrn Professor Dr. Quendrim Zebeli, Wien, verliehen.
Herr Professor Zebeli hat Veterinärmedizin an der Universität von Tirana studiert und ein Masterstudium in der Fachrichtung Tierproduktion am International Center for Advanced Agronomic Mediterranean Studies in Zaragoza angeschlossen. Er wurde 2005 von der Fakultät Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim promoviert, nachdem er im dortigen Institut für Tierernährung eine Dissertationsschrift zum Einfluss der Partikellänge auf die Umsetzungen im Pansen von Milchkühen angefertigt hatte. Als wissenschaftlicher Assistent im Hohenheimer Institut für Tierernährung sowie mit Forschungsaufenthalten an der Universität Wageningen (Niederlande) und der Universität von Alberta (Kanada) erweiterte er sein wissenschaftliches Profil. 2011 habilitierte er sich an der Universität Hohenheim mit einer Arbeit zum Thema Feeding strategies to prevent disturbances in rumen ecosystem, metabolism, and innate immunity in high-producing dairy cows
. Seit Oktober 2010 ist Herr Dr. Zebeli Universitätsprofessor für Tierernährung an der Veterinärmedizinischen Universität Wien.
Mit Herrn Professor Zebeli zeichnet die Stiftung einen jungen Wissenschaftler aus, der seinen Arbeitsschwerpunkt in einem Feld hat, das in Hinblick auf die Ernährung und Gesundheit von Milchkühen höchste Aktualität und Relevanz hat. Seine Arbeit zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass er gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern innovative methodische Ansätze aus den Disziplinen der Tierernährung, der Immunologie und der Biotechnologie miteinander verbindet und der Forschung im Bereich der Pansenphysiologie somit neue Impulse gibt. Zudem stoßen die Ergebnisse seiner Arbeiten auf großes Interesse in der landwirtschaftlichen Praxis. Sie zeigen Wege für eine Verbesserung der Bewertung der Strukturwirkung von Futterrationen für Milchkühe auf und bedienen somit einen Bereich, der in der modernen Milchkuhhaltung eines der großen Probleme für die Tiergesundheit darstellt. Seine Arbeiten sind in international höchst angesehenen wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert, und sowohl auf internationalen Kongressen als auch auf anwendungsnahen Fachtagungen vorgestellt worden.
Quelle: Schaumann Stiftung