Uni Kassel untersucht Alternative zum Schlachthof
Wenn Rinder im Schlachthof getötet werden, bedeutet das für viele Tiere Angstzustände und unnötige Schmerzen. Wissenschaftlerinnen der Uni Kassel untersuchen eine Methode, die den Tieren Leid erspart und zudem die Fleischqualität verbessern könnte.
Für viele Deutsche gehört ein gutes Stück Rindfleisch zur Lebensqualität; viele wünschen den Rindern aber auch einen schnellen Tod ohne Angst und Schmerzen. Rund 3,7 Millionen Rinder werden in Deutschland jährlich geschlachtet, der ganz überwiegende Teil der Tiere stirbt in Schlachthöfen – auch Rinder, die ihr Leben in artgerechter Haltung auf der Weide verbracht haben. Der Transport in den Schlachthof und das Warten auf den Bolzenschuss verursachen jedoch gerade bei Weiderindern großen Stress und Angstzustände, denn diese Tiere sind es weder gewohnt, eingepfercht zu werden, noch ausreichend Kontakt mit Menschen zu haben. Zudem geht man davon aus, dass ein nennenswerter Anteil aller Rinder – geschätzt werden in schlechten Betrieben um die fünf Prozent – durch den üblichen Bolzenschuss nur unzureichend betäubt wird. Agrarwissenschaftlerinnen an der Universität Kassel untersuchen daher eine Alternative: Bei der so genannten Kugelschuss-Methode wird das Rind auf der Weide durch Kopfschuss getötet.