Die Gene essen mit
Der wissenschaftliche Workshop des IDE schlug einen spannenden Bogen zwischen heute schon gesicherten und neuen überraschenden Fakten. War man früher der Meinung, dass unsere Gene unser Leben in festen, unabänderlichen Bahnen leiten, zeichnet sich heute eine neue Sichtweise ab. Denn der noch junge Wissenschaftszweig der Epigenetik setzt derzeit neue Meilensteine in der Ernährungsforschung. Die Epigenetik beschreibt, wie die Aktivitätszustände unserer Gene durch Umweltfaktoren wie Qualität und Quantität des Nahrungsangebotes, Hormone oder Lebensstil beeinflusst werden. Vor allem in den ersten 1000 Tagen nach der Befruchtung einer menschlichen Eizelle – also in Schwangerschaft und den ersten Lebenswochen nach der Geburt – sind epigenetische Prägungen heute schon bekannt, mit Langzeiteffekten für die Gesundheit des Menschen. Demnach zeichnet sich vor dem Hintergrund aktueller Forschung ab, dass Hans nur schwer lernen wird, was Hänschens Mutter nicht lernte.