FBF Repro Schwein - Projekte 2010
Aktuelle Resistenzsituation in Eberstationen des FBF, Überprüfung kritischer Kontrollpunkte im Rahmen des Qualitätsmanagements
Bei der Flüssigkonservierung des Eberspermas werden Verdünnermerdien, die Antibiotika enthalten, verwendet. Dadurch kann es im Labor zur Entwicklung einer hoch resistenten Keimflora führen. Ziel dieses Projektes ist stationsspezifische Resistenzsituation aufzuzeigen, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen und schlussendlich einen erfolgreichen Beitrag zur Kostenoptimierung zu leisten.
Im Rahmen dieser Studie, werden alle Bereiche der FBF-Besamungsstationen während der Produktion besichtigt und zugleich entsprechende Proben entnommen, die später mikrobiologisch untersucht werden. Für jede Station soll ein standarisiertes Protokoll erstellt werden und am Ende des Projektjahres ein abschließender Resistenzbericht.
- Bearbeiter: Martin Schulze und Karin Rüdiger, IFN Schönow
Es zeigt sich, dass die Haltbarkeit von verdünntem Sperma sehr unterschiedlich sein kann. Aus diesem Grund werden drei Tests miteinander verglichen, die eine korrekte Aussage über die Haltbarkeit von verdünntem Sperma liefern können. Im Rahmen dieses Projektes wird die Tauglichkeit der verschiedenen Tests untersucht. Anschließend erfolgt eine Etablierung in der Praxis. Dadurch können die Besamungsstationen die Befruchtungsfähigkeit von gelagertem Sperma überprüfen und diese Ergebnisse in ihre Managemententscheidungen berücksichtigen.
- Bearbeiter: Heiko Henning, TiHo Hannover
Das Projekt soll die Frage klären, ob in der Ebersperma Lipidpolysaccharide (LPS) nachweisbar sind und ob diese einen negativen Einfluss auf die Spermaqualität haben. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass in nativen sowie verdünnten Spermaproben LPS nachweisbar sind. Die LPS-Detektion ist abhängig von der Keimzahl und der Bakterienspezies, der Lagerungsdauer sowie vom verwendeten Medium. Die Art des Antibiotikas hatte deutlichen Einfluss auf die Spermaqualität sowie den LPS-Status.
Die weiteren Versuche erfordern u.a. eine Erhöhung der Stichprobenzahl, Untersuchungen zum LPS-Eintrag in die Spermaproduktionskette, einen Lagerungsversuch sowie Analysen zum Zusatz von LPS-bindenden Proteinen zum verdünnten Sperma.
- Bearbeiter: Martin Schulze, IFN Schönow, in Zusammenarbeit mit Christof Junkes, Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie
Sicherung der Spermaqualität und Steigerung der Produktionseffizienz in Schweinebesamungstationen – Monitoring Spermaqualität
Seit einigen Jahren wird in den Besamungsstationen der FBF-Mitglieder regelmäßig eine Spermaqualitätskontrolle durchgeführt. Im bestimmten Untersuchungszeitraum z.B. vom Mai bis Juli werden die Motilität, Morphologie sowie der Membranstatus von Spermaportionen aus allen Besamungsstationen untersucht. Die Ergebnisse des Monitorings liefern den teilnehmenden Stationen wertvolle Anregungen zur Effizienz bestehender wirtschaftlicher Prozesse. Infolge des jährlichen Monitorings der Spermaqualität kann ein einheitlicher Qualitätsstandard in den Eberbesamungsstationen gewährleistet werden.
Jährliche Untersuchungen zeigen zudem, dass neben der Spermaverarbeitung der Eber selbst Einfluss auf die Akrosom- und Membranqualität bei konserviertem Sperma hat. Anhand der bisherigen Ergebnisse konnte nachgewiesen werden, dass die erhöhten Membrandefekte nicht durch den Verdünner verursacht werden. In einem weiteren Projekt soll weiterhin untersucht werden, inwiefern der Membranstatus als wichtiger spermatologischer Parameter durch den Genitalgesundheitsstatus beeinflusst wird. Die aus dieser Studie zu erwartende Befunde können ein zusätzliches Beurteilungskriterium für die Bewertung und Besamungstauglichkeit der Eber sein.
- Bearbeiter: Prof. Dr. Dagmar Waberski, TiHo Hannover